Kupfervlies vergrößert Kupfervlies

Als Sony 1991 ihre Camcorder erstmals mit Lithium-Ionen-Akkus ausgestattet hat, startete eine Akkutechnik bzw. -chemie am Markt, die inzwischen sämtliche anderen Akkusysteme verdrängt hat. Zahlreiche Fortschritte bei den Akkubestandteilen Elektroden, Elektrolyte, Separatoren etc. haben seitdem verschiedene Eigenschaften dieser Akkus in kleinen Schritten kontinuierlich verbessert. Die erreichte Energiedichte ermöglichte erstmalig batterie-elektrische Antriebslösungen z.B. als Elektroauto mit praktikablen Fahrleistungen.

Auch wenn regelmäßig von weiteren großen Sprüngen in der Energiedichte berichtet wird ("Wunderbatterie"), handelt es sich dabei meist um theoretische Annahmen oder kleine Laborzellen, deren vorhergesagte Leistungen bisher nie in großer, bezahlbarer Serie erschienen sind. Auch die immer wieder angekündigte Festkörperbatterie hat es bis heute (2024) nicht in den Markt geschafft.

Seit einigen Jahren wird auch an alternativen Formen der Stromabnehmer geforscht, welche bisher als Metallfolien einen großen Materialanteil von Akkus ausmachen. Statt einer Folie, auf die das aktive Elektrodenmaterial aufgebracht wird, sollen Gewebe- oder Vlieseinlagen als quasi-dreidimensionale Stromabnehmer wirken, in die das Aktivmaterial der Elektroden auf- bzw. eingebracht wird. Außerdem soll das Aktivmaterial trocken als Pulver mit dem Vlies verpresst werden und erspart damit den energie-intensiven und langwierigen Trocknungsprozess der bisher üblichen nassen Produktion mit einer Paste. Insgesamt können so mehrere Akkuparameter erheblich verbessert werden (Gewicht und damit Energiedichte, Lade- und Entladegeschwindigkeit, Sicherheit, einfachere Herstellung).

Beispiele:

Metallvlies als Kollektor in Elektroden Metallvlies als Kollektor in Elektroden

Siehe auch:

  • chemie.de: "Einfachere Batterieproduktion ohne giftige Lösungsmittel: Batene erhält den Max-Planck-Gründungspreis - Der Stifterverband zeichnet das Start-up für eine Technik aus, die Batterien deutlich leistungsfähiger und kostengünstiger macht"
  • battery-news.de: "Li-Ion-Zellen: Batene erhöht Energiedichte"
  • ingenieur.de: "Effizientere Batterien bald marktreif?"

Die Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim mbH (VLP) praktiziert eine sehr intelligente Verknüpfung von Klimaschutz, Energiewende und ÖPNV. Ein Vorbildprojekt, das auch im Emsland funktionieren kann, denn die Voraussetzungen sind hier sehr ähnlich!

Zitat: "die Besonderheiten des Schülerlinienverkehrs <...> mit geteilten Diensten und Dienstunterbrechungen am späten Vormittag, also einem Zeitraum mit großem Dargebot an erneuerbaren Energien, eine Sektorenkopplung von ÖPNV und Energiewirtschaft besonders sinnvoll macht. Gleiches gilt für das Überangebot an erneuerbaren Energien am Wochenende und in den Sommerferien, wo große Teile des Busbestandes nicht im Verkehr sind und als Batteriespeicher einer zweiten Bestimmung zugeführt werden können."

win-win-win (Busflottenbetreiber, Strometzbetreiber, Stadtwerke):

  • Emissionen senken
  • Betriebskosten senken (elektrisch fahren ist grundsätzlich billiger, zusätzliche Effekte durch günstigen Stromeinkauf bei Überschuss im Netz sowie teuren Verkauf als Stromreserve)
  • Energie-Überschüsse speichern, Lastmanagement, Netzstabilisierung, Redispatch vermeiden

Entdeckt in der Ausgabe Nr. 8 (August 2022) von "Neue Energie" ("Schulbusse zu Speicher", Seite 42)